Samstag, 5. Juni 2010

Artikel über Smolensk-Symbolik wird zensiert

Der Blog-Artikel "Die ungeheure Symbolik von Smolensk" ist offenbar einflussreichen Leuten ein Dorn im Auge. Mehrere Tage lang fand sich der Beitrag an erster Stelle der Trefferliste von Google, wenn man die Suchbegriffe "Smolensk" und "Symbolik" eingab. Dann schlug Googles Zensurmaschinerie zu.

Eher zufällig stellte sich heute heraus, dass besagter Artikel nicht mehr unter den ersten Suchergebnissen rangiert. Eine genauere Prüfung offenbarte, dass der Artikel nicht etwa nach hinten gewandert ist. Während alle anderen Beiträge des noch recht jungen Blogs "ungewohnt." über Google zu finden sind und sich die Seite auch durchaus weiterhin komplett im Google-Cache befindet, wurde der Artikel über die Symbolik hinter dem Tod der halben polnischen Elite komplett aus dem Suchindex entfernt. Lediglich einige Erwähnungen des Artikels auf anderen Webseiten sind noch via Google zu finden. Bei Microsofts Konkurrenzsuchmaschine Bing taucht gar das gesamte Blog nicht mehr auf. Bei einer Ixquick-Metasuche nach den genannten Stichworten belegt der Artikel zum aktuellen Zeitpunkt dagegen noch immer einen der vordersten Plätze.

Auffällig ist, dass Google fast ausschließlich solche Artikel über die Hintergründe des Flugzeugabsturzes in Smolensk anzeigt, die entweder den polnischen Insassen selbst die Schuld an diesem Desaster zuweisen oder tendenziell Russland zum einzigen Verdächtigen für einen Anschlag stilisieren.

Googles Zensurmaßnahmen in Europa und USA waren u.a. schon beim Thema Climategate aufgefallen (vgl. Klimablog) und sind seit langem Gegenstand einiger Satire-Seiten wie Zensoogle.de.

.:: Update ::.
Am 7. Juni (also zwei Tage nach diesem "Zensur-Alarm") schlich sich der ursprüngliche Artikel "Die ungeheure Symbolik von Smolensk" leise zurück in den Google-Index. Microsoft blieb dagegen wesentlich länger bei seiner Komplettzensur. In der Zwischenzeit erregte die lustige Aktion jedoch eher zusätzliche Aufmerksamkeit und ging damit nach hinten los. Merke: Man muss damit rechnen, dass der Streisand-Effekt auch bei Suchmaschinen greifen kann.

1 Comment:

Anonym said...

Obwohl der Attentatstheorie zugetan halte ich die Annahme, dieses den Amerikanern zuzuordnen für abwegig. Grund ist, dass die USA aktuell sehr bestrebt sich, die EU in der Krise zu halten, allein wegen der Dollar-Schuldenkrise. Die EU durch die Beseitigung der Kritiker zu stärken passt da überhaupt nicht ins Konzept.
Es gibt mehr Gruppen und Mächtige als nur die Russen und die USA. Man übersieht, dass hinter der EU-Idee eine eigenständige Bewegung steht und hier ein Projekt durchgezogen wird, was die USA selbst hart treffen wird.